Ein weiterer Tag am Grand Canyon North Rim, um zuerst noch einmal die Grand Canyon Lodge zu besuchen und danach die Aussichtspunkte entlang der Cape Royal Road zu erleben.
Inhalt
Jacob Lake Inn – die besten Cookies Arizonas
16. Mai 2018: Auch in der zweiten Nacht schlafen wir tief und entspannt in unserer gemütlichen Cabin im Jacob Lake Inn. Morgens muss man als erstes die Gasheizung anwerfen, um überhaupt freiwillig aus dem warmen Bett zu krabbeln. Trotz der kühlen Morgenluft frühstücken wir wieder auf der kleinen Veranda, bevor wir unsere Taschen packen.
Unsere Freundin Michelle hat heute die Nacht auf dem Campground in Jacob Lake verbracht. Nach dem Frühstück besuchen wir sie kurz und verabschieden uns besonders herzlich voneinander. Dieses Mal wissen wir nicht, wann wir uns wiedersehen werden.
Bevor wir Jacob Lake verlassen, kaufen wir in der hauseigenen Bäckerei eine große Tüte Cookies. Die Cookies sollen hier die besten in ganz Arizona sein, so hatte es uns zumindest die Chefin von Visit Arizona im Gespräch bei der ITB in Berlin erzählt.
Grand Canyon North Rim – Grand Canyon Lodge und General Store
Erst nach 10 Uhr kommen wir in Jacob Lake los. Highway 67 bringt uns auch heute zum Eingang des Grand Canyon National Park. Zwischen dem North Kaibab Trailhead und der Grand Canyon Lodge liegt der Campground am North Rim. Hier gibt es einen klassischen General Store, an dem wir anhalten und ein paar Lebensmittel einkaufen. Wir wollen heute ein gemütliches Lunch Picknick hier am North Rim machen und brauchen auch noch ein paar Kleinigkeiten für das Frühstück der kommenden zwei Tage.
Danach parken wir an der Grand Canyon Lodge. Eigentlich wollten wir nochmal den kurzen und ausgesetzen Pfad zum Bright Angel Point gehen, der sich direkt hinter der Lodge befindet. Am heutigen Samstag ist es hier zu dieser Uhrzeit allerdings schon recht voll und wir entscheiden uns stattdessen dafür, nochmal ein Stück auf dem Transept Trail zu gehen, auf dem wir gestern kurz schon mit Michelle unterwegs waren.
Am Highway 67 kurz vor der Lodge befinden sich einige schön gelegene Picknicktische. Als wir dort gegen 14 Uhr vorbeikommen, sind leider alle Plätze belegt, so dass wir unser Picknick noch verschieben müssen. Und das mit mir, wo ich doch sehr schnell nörgelig werde, wenn ich nichts zu essen bekomme…“hangry“!
Cape Royal und Point Imperial Road am Grand Canyon North Rim
Etwa 4,5 km von der Grand Canyon Lodge entfernt biegen wir rechts ab vom Highway 67 auf die Cape Royal Road. Die Straße führt zum namensgebenden Cape Royal und an ihr liegen einige interessante Aussichtspunkte in den östlichen Grand Canyon, die wir bisher noch nicht gesehen haben. Zudem zweigt von ihr eine weitere Straße ab, auf der man zum am höchsten gelegenen Punkt im Grand Canyon National Park gelangt: Point Imperial (2683 m).
Point Imperial besuchen wir in diesem Jahr nicht, dafür aber nächstes Jahr bei der Küste & Wüste Tour mit meiner Mutti:
Die Straße zum Cape Royal und Point Imperial ist sehr schmal und windet sich kurvenreich durch dichte Wälder zu den Aussichtspunkten. Aus diesem Grund ist sie nur für Fahrzeuge bis zu einer maximalen Länge von 9 m zugelassen. Größere Wohnmobile dürfen hier nicht fahren. Beide Straßen können ganz oder teilweise aufgrund von Feuern oder Erdrutschen gesperrt werden, deshalb sollte man sich immer vorher auf der Website des NPS informieren, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Für die Aussichtspunkte entlang der Cape Royal und Point Imperial Road sollte man einen halben Tag einplanen. Wer vorhat, hier noch zu wandern, braucht deutlich mehr Zeit. Wenn man den Sonnenauf- oder -untergang an einem der Punkte sehen möchte, sollte man bedenken, dass die An-/Abfahrt durch die Wälder im Dunkeln nicht ungefährlich für Mensch und Tier ist.
Cape Royal – spektakuläre Weitsicht am Grand Canyon North Rim
Am Ende der rund 32 km langen Cape Royal Road finden wir einen relativ großen Parkplatz und mehrere Pit Toilets vor. Etwas abseits liegt ein kleiner Picknickplatz mit wenigen Tischen, von denen sich eine dramatische Aussicht auf den Grand Canyon eröffnet. Hier heißt es erstmal: Picknick mit Aussicht. Gibt es etwas Schöneres im Südwesten? Als ein Mittagessen an der frischen Luft, die auch hier verfeinert ist mit dem Nadelwaldduft der Ponderosa Pines. Und auch die von der Sonne erwärmten Felsen geben einen ganz eigenen Geruch ab.
Zum Cape Royal selbst führt ein asphaltierter Pfad. Die 270° Aussicht ist atemberaubend. Wir blicken auf die breiteste Stelle des Grand Canyon. Gegenüber am South Rim lässt sich der winzig kleine Desert View Watchtower entdecken. Richtung Osten geht der Blick zur Abbruchkante des langgestreckten East Rim. Direkt vor uns erheben sich zwei markante Formationen: Wotans Throne, eine langgezogene Mesa, die eins der beliebtesten Fotomotive am Cape Royal ist, und Freyas Castle.
Die Sicht auf den South Rim erstreckt sich von Desert View im Osten bis fast zu den Hotels im Grand Canyon Village. Direkt hinter Wotans Throne können wir die Horseshoe Mesa sehen, zu der wir vor einigen Tagen auf dem Grandview Trail am South Rim unterwegs waren.
Natürlicher Steinbogen am Grand Canyon North Rim: Angels Window
Vom Parkplatz am Cape Royal erreicht man ebenfalls auf einem asphaltierten Weg das Angels Window. Mit Geländern gesichert kann man hier den Arch direkt über seinen schmalen Rücken aus Kaibab Limestone betreten. Viel lohnenswerter ist jedoch der seitliche Blick durch das Angels Window, welches wunderschön den Colorado River tief unten im Grand Canyon einrahmt.
Walhalla Overlook – Immenser Tiefblick in den Grand Canyon
Der Walhalla Overlook liegt hoch auf dem gleichnamigen Plateau. Rund 200 m muss man vom Parkplatz bis zum Aussichtspunkt gehen. Von dort hat man einen hervorragenden Tiefblick auf das Unkar Delta. Es befindet sich am Ende des Unkar Creek, der dort in den Colorado River mündet. Dieses wasserreiche Flachland diente frühzeitlichen Bewohnern des Grand Canyon als Farmland.
Die Aussichtspunkte entlang der Cape Royal Road sind deshalb so lohnenswert, weil die Perspektiven einfach ungewöhnlich und anders sind. Wenn man die Blicke vom North Rim und vom South Rim verinnerlicht, wird einem das Ausmaß und die Großartigkeit des Grand Canyon erst so richtig bewusst.
Roosevelt Point – Zu Ehren des Präsidenten, der den Grand Canyon unter Schutz gestellt hat
Erst 1990 wurde dieser Aussichtspunkt eingerichtet und nach dem 26. amerikanischen Präsidenten benannt, der wegweisend für die Gründung des Grand Canyon National Park war. Am Roosevelt Point lässt sich Richtung Norden der Tritle Peak entdecken, ein kleiner Butte, der auf einem langgezogenen Grat sitzt. Vor unseren Augen öffnet sich sanft das Kwagunt Valley.
Verzauberter Blick: Vista Encantada am Grand Canyon North Rim
Der letzte Punkt an der Cape Royal Road: Vista Encantada, die verzauberte Aussicht. Eingerahmt von Ponderosa Pines liegt vor uns der Nankoweap Canyon und weiter im Soten das flache Plateau der Navajo Nation und der Painted Desert. Dahinter liegt nichts als tiefblauer Himmel.
Abschied vom Grand Canyon North Rim
Die kurvenreiche Cape Royal Road führt uns zurück zum Highway 67. Unser letzter Stopp hier liegt bereits außerhalb des Grand Canyon National Park. Am North Rim Country Store halten wir und kaufen uns ein Eis. Danach geht es weiter Richtung Jacob Lake, wo wir rechts abbiegen auf den Highway 89 A.
Highway 89A: entlang der Vermilion Cliffs nach Marble Canyon
Rund 1,5 Stunden brauchen wir vom North Rim General Store bis nach Marble Canyon. nachdem wir in Jacob Lake auf die 89A abgebogen sind, lässt diese uns nach kurzer Zeit aus dem dichten Nadelwald auftauchen. Über mehrere Serpentinen geht es abwärts vom Kaibab Plateau, während das satte Grün als dominierende Farbe von unserem geliebten Sandstein-Rot abgelöst wird.
Fast schnurgerade und mit nur wenigen Kurven fahren wir Richtung Marble Canyon. Linkerhand erheben sich majestätisch die Vermilion Cliffs, in denen sich echte Highlights des Südwestens verbergen, z.B. die Buckskin Gulch oder die Coyote Buttes und White Pocket.
Bei tiefstehender Sonne halten wir kurz an einigen markanten Steinformationen direkt am Highway 89A.
Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichen wir dann unser Domizil für die nächsten zwei Nächte: die Marble Canyon Lodge. Schnell ist der Check-in erledigt und das Zimmer bezogen. Abendessen gibt es für uns im Restaurant der Lodge. Besonder lecker finden wir das Navajo Fry Bread zum Nachtisch mit Puderzucker und Honig.
Bevor wir ins Bett gehen, machen wir noch schnell die Rucksäcke fertig für die erste Wanderung, zu der wir morgen relativ früh starten möchten. Ich sag nur: es wird spektakulär, und zwar sowohl der Trail als auch die Aussicht!
Über unser Hotel: Marble Canyon Lodge
Art der Unterkunft: Zimmer mit zwei Queen Betten
Anzahl der Nächte: 2
Preis pro Nacht: 62,38 € (2 Queens)
Frühstück inklusive: nein, es gibt kostenlosen Kaffee an der Rezeption
Parkplatz: ja, kostenlos
Pool: nein
WLAN: nein
Fazit: Die von der Navajo Nation betriebene Marble Canyon Lodge liegt an der 89A am Abzweig zur Lees Ferry Road und bietet neben der Lodge auch ein Restaurant, einen Shop, eine Laundry und eine Tankstelle. Sie wird als Travel Stop vom Transcanyon Shuttle angesteuert und hier übernachten die Rafter vor ihrer Tour durch den Grand Canyon. Direkt um die Ecke befindet sich die Navajo Bridge.
Wir haben uns zwei Nächte eingemietet, um in Ruhe einige Hikes in der Gegend zu machen.
Die Lodge ist sehr einfach und recht altmodisch ausgestattet. Aus diesem Grund gibt es von uns kein „grünes Bett“ für die Lodge. Die Zimmer sind allerdings groß und auch die Bäder sind geräumig. WLAN gibt es nicht und auch mobile Daten sind Glückssache.
Im Restaurant haben wir zweimal abends gegessen. Das Navajo Fry Bread ist DER HAMMER.
Link zur Unterkunft: Marble Canyon Lodge
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Weitere Berichte von der Grand Canyon intense Tour 2018:
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Damit fotografieren und filmen wir
Oft werden wir gefragt: womit macht Ihr eigentlich Eure Fotos und Videos? Ihr wisst ja: nicht die Ausrüstung macht ein Bild zu dem, was es ist, sondern vor allem die Person hinter der Kamera. Die richtige Ausrüstung unterstützt ein schönes Foto.
In unserem Gepäck befinden sich die im folgenden genannten Artikel (teilweise haben wir die aktuelleren Versionen verlinkt).
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Canon EOS Digitale Spiegelreflexkamera – Einsteigermodell mit Kit-Objektiv*
Canon Zoomobjektiv EF-S 18-200mm – das „Immerdrauf“*
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Seit 2018 ist die GoPro bei uns mit im Gepäck. Wir lieben sie besonders wegen ihrer geringen Größe bei gleichzeitig großer Robustheit. Zudem ist sie ab der 6er Reihe wasserdicht und fotografiert im RAW-Format.
Bei GoPro raten wir Euch zu originalem Zubehör, zumindest was die Akkus angeht! Wir haben mit No-Name-Akkus sehr schlechte Erfahrungen gemacht gegenüber dem Original.
GoPro Hero8 Black mit Dual-Ladegerät und einem Akku*
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ich plane im September eine Vegas-San Fran-LA Rundreise mit meiner Tochter…
war schon ein paarmal da, aber dieses mal solls ein bischen mehr sein als nur von Sightseeing Point zum nächsten…
werde den north rim machen und hab mich für den Spencer Trail und die Cathedral Wash Tour entschieden…
eure Tipps mit den Beschreibungen und den tollen Fotos sind absolute Spitze !!!
Hallo Jürgen, eure geplante Reise klingt toll! Eltern-Kind-Reisen finde ich so wichtig. Wir haben es ja auch schon mehrmals gemacht, zuletzt 2019 mit meiner Mutti.
Die Wanderungen werden euch bestimmt gut gefallen. Meldet euch gerne, falls wir noch unterstützen können mit Infos.
LG
Silke
[…] lag auf unserem absoluten Sehnsuchtsort, dem großartig facettenreichen Grand Canyon. Wir waren am North Rim, am South Rim, am Toroweap Point und auch dort, wo der Grand Canyon National Park beginnt: in Lees […]
[…] 17. Mai 2018: Wir haben wieder mal sehr gut geschlafen und freuen uns heute auf zwei Wanderungen, die schon länger auf der Liste standen, aber nie so richtig in die Route passten. Bei dieser Tour haben wir sie nun extra eingeplant und bleiben deshalb zwei Nächte in der Marble Canyon Lodge (hier geht’s zur Bewertung zur Marble Canyon Lodge). […]
Ich komme mir gerade vor, wie in einen Western gebeamt :D
Coole Bilder, toller Bericht.
Liebe Grüße
Liane
Danke, liebe Liane :-) Wir freuen uns, dass wir Dich ein wenig mit in den schönen Südwesten nehmen konnten.
[…] Vorheriger Tag Nächster Tag […]