Noch einmal Arizona, noch einmal Grand Canyon. Hoch auf das Kaibab Plateau zum höchsten Aussichtspunkt am North Rim über dem Colorado River bringt uns die Grand Canyon Tagestour heute.
Inhalt
Morgen-Harmonie mit Burros in Kanab
18. Mai 2019: Heute bin ich schon um 6 Uhr wach. Der Mond steht noch kreisrund über dem Eselfeld und auf dem Dach der Lodge glitzert Raureif. Kein gutes Zeichen für die zu erwartende Temperatur heute. Donny und Chocolate Bear, die beiden Burros der Lodge-Besitzer, sind bereits unterwegs auf der Suche nach ein paar Gräsern und Wurzeln. Eine kleine Kuschelei darf zwischendurch aber auch nicht fehlen. Einfach zu niedlich!
Für mich ist dieser Ausblick der Ausdruck absoluten Friedens und großer Harmonie. Der untergehende Mond macht der aufgehenden Sonne Platz, dazu die langsam erstrahlenden Mesas im Hintegrund der ländlichen Szene.
Wir frühstücken wieder gemütlich in der großen Gemeinschaftsküche und packen dann unsere Tagesrucksäcke. Heute wollen wir noch einmal zum Grand Canyon, diesmal an den North Rim, der von Kanab aus als Tagestour sehr gut zu erreichen ist. Meine Mutti kennt den North Rim bisher noch gar nicht und ist gespannt auf die Unterschiede zum South Rim.
Zum Grand Canyon North Rim als Tagestour ab Kanab – Anfahrt über das Kaibab Plateau
Von Kanab aus fahren wir Richtung Süden und sind schon nach rund 5 Minuten Fahrt wieder in Arizona. Etwa 20 Minuten später steigt der Highway 89A über einige enge Kurven hinauf auf das Kaibab Plateau und wir halten am Le Fevre Overlook.
Von hier aus können wir weit über das Land bis zum Zion National Park im Westen schauen und in östlicher Richtung erheben sich die Vermilion Cliffs mit einigen erkundenswerten Bereichen, wie z.B. die Buckskin Gulch, die Coyote Buttes North (mit der „Wave“) oder die Coyote Buttes South und auch White Pocket.
Die rund zweistündige Fahrt zum North Rim über das Kaibab Plateau unterbrechen wir dann noch einmal am Jacob Lake Inn. Hier kaufen wir uns Kaffee und die angeblich besten Cookies in ganz Arizona aus der hauseigenen Bäckerei.
Highway 67 von Jacob Lake zum Grand Canyon North Rim
Die Straße zum North Rim öffnet jedes Jahr am 15. Mai, sie wurde also erst vor drei Tagen für diese Saison wieder für den Verkehr freigegeben. Letztes Jahr hatten wir den North Rim direkt am Eröffnungstag besucht und es war deutlich wärmer. Entlang des Highway 67 zum North Rim liegt teilweise noch Schnee und auf den weiten Wiesen haben sich Schmelzwasserseen gebildet. Die Luft ist klar und kalt.
Auch am Eingang des Grand Canyon National Park liegen noch einige dicke Schneehaufen. Am North Rim gilt übrigens auch der America the Beautiful Pass oder alternativ Euer Eintrittsticket vom South Rim, sofern Ihr innerhalb von 7 Tagen nach dem Kauf zum North Rim fahren solltet.
Der höchste Punkt am Grand Canyon North Rim – Point Imperial
Im Grand Canyon National Park angekommen biegen wir zuerst auf die schmale und kurvige Point Imperial Road ab. Der gleichnamige Aussichtspunkt ist der mit fast 2700 Metern am höchsten gelegene Punkt im National Park. Die Luft hier ist schon recht dünn, dafür sind die Ausblicke spektakulär. Im Osten leuchten die rot-orangenen Felsen der Painted Desert und man kann die Schlucht des Colorado River erkennen, die südlich von Marble Canyon wie mit einer Stichsäge in das Plateau gefräst zu sein scheint, bis sich schließlich die Wände des Canyons weiter voneinander entfernen und die Schlucht zum wirklichen Grand Canyon wird.
Meiner Mutter macht die Höhe sehr zu schaffen und wir genießen deshalb die Aussicht nur kurz, um danach zur Grand Canyon Lodge zu fahren. Die Straße zum Cape Royal mit weiteren schönen Aussichtspunkten ist sowieso aufgrund eines Erdrutsches gesperrt, so daß wir nichts verpassen.
Grand Canyon Lodge – historisches Gebäude am North Rim
Die Grand Canyon Lodge ist die einzige Unterkunft im National Park am Grand Canyon North Rim, wenn man nicht campen möchte. Von der Lodge aus kann man über einen kurzen (0,8 km) und teilweise recht ausgesetzten Trail den Bright Angel Point erreichen. Weitere sehenswerte Punkte befinden sich etwas unterhalb des Hauptgebäudes sowie am Transept Trail, der von der Lodge zum Campground führt.
Im Hauptgebäude der Lodge befinden sich übrigens keine Hotelzimmer. Diese sind in kleinen Cabins oder in zwei Motelgebäuden in der Nähe zu finden. Zum Komplex gehört auch das North Rim Visitor Center, ein Souvenirshop, ein Saloon, das Backcountry Office sowie ein kleines Deli.
Mehr Fotos von der Lodge, den Cabins und den Motelzimmern findet Ihr im Bericht zu unserer Grand Canyon Rim to Rim Wanderung.
Wir bummeln durch das Visitor Center und den Souvenirshop und statten dem Inneren der Lodge einen Besuch ab. Hier befindet sich ein riesiges Panoramafenster, durch das man einen traumhaft schönen Ausblick auf den Canyon hat. Auf der Terrasse sitzen wir eine Weile in den gemütlichen hölzernen Adirondack Chairs. Da sich meine Mutter leider nicht besser fühlt, verzichten wir auf weitere Spaziergänge und machen uns auf den Rückweg nach Kanab.
Jacob Lake Inn – ein Must-See auf dem Weg zum Grand Canyon North Rim
Unser Besuch am North Rim ist viel kürzer ausgefallen, als ursprünglich geplant. Während der langen Rückfahrt durch die Wälder des Kaibab Plateaus stellen wir alle fest, daß wir sehr hungrig sind. Also stoppen wir auch auf dem Rückweg wieder am Jacob Lake Inn und machen eine ausgedehnte späte Mittagspause im dortigen Restaurant.
Im vorigen Jahr hatten Markus und ich in einer der rustikalen Cabins des Hotels zwei Nächte verbracht. Wir finden die Lodge sowohl zum Übernachten als auch als Boxenstopp bei der Grand Canyon Tagestour sehr empfehlenswert.
Im Restaurant des Jacob Lake Inn wird ein Jägerschnitzel mit hausgemachter Sauce serviert. Leider ist es nur zum Dinner Bestandteil der Speisekarte, aber die Sandwiches zum Lunch sind auch erste Klasse!
Kolibris hautnah in der Burro Flats High Desert Lodge
Zurück in Kanab: meine Mutti ruht sich aus und wir sitzen mit Celeste, unserer Gastgeberin in der Burro Flats High Desert Lodge, im Wohnzimmer und unterhalten uns. Auf der Terrasse schwirren die Kolibris umher und ich mache ein paar schöne Fotos mit dem Teleobjektiv, während die possierlichen Vögelchen um den extra für sie aufgehängten Trinkbrunnen schwirren.
Wir überlegen, was wir mit dem Rest des Tages anfangen könnten und finden schließlich auf der Pinnwand in der Küche einen interessanten Flyer…
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Tolle Fotos von einer außergewöhnlichen Landschaft. Ich würde auch sehr gerne mal dorthin reisen. Ich hatte gar nicht gedacht, dass es dort auch recht grün ist. Super schön!
Danke. Ja, die Vegetation am North Rim unterscheidet sich deutlich vom Südrand. Die 200-300 m Höhenunterschied haben einen starken Einfluß.
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