Cathedral Rock Trail: endlich roter Sand an den Wanderschuhen, endlich ein richtiger Hike! Dafür stehen wir gerne im Dunkeln auf, vor allem, wenn Sedonas schönster Sonnenaufgang auf uns wartet.
Inhalt
Anfahrt zum Cathedral Rock Trail
15. Mai 2019: Bereits um 4:30 Uhr klingelt der Wecker heute. Draußen ist gerade so das erste Morgenlicht zu erahnen. Im Bett ist es zwar noch so richtig gemütlich, aber unser Plan für den heutigen Morgen motiviert uns extrem zum Aufstehen. Während meine Mutti noch schläft, verlassen Markus und ich leise das Hotelzimmer und steigen in den Chevy. Heute Morgen wird zum Glück noch nicht gebaut und nach nur 10 Minuten Fahrt erreichen wir den Trailhead.
Auf dem Parkplatz, der sich am Rande eines luxuriösen Wohngebietes an der Back O‘ Beyond Road befindet, steht bisher kein weiteres Auto. Noch versteckt sich die Sonne hinter dem Horizont und es ist wirklich frisch. Für das Parken hier bzw. den Hike müssen $5 bezahlt werden, es sei denn man besitzt den Red Rock Pass für Sedona oder den America the Beautiful Pass. Um 5:15 Uhr starten wir auf dem Trail. Wir waren auf den Cathedral Rock, der als Sedonas Wahrzeichen gilt und eins der bekanntesten Fotomotive ist, bereits im letzten Jahr einmal gegangen und wussten deshalb, dass wir nur bei einem sehr frühen Start hier unsere Ruhe haben würden.
Der erste Abschnitt des Cathedral Rock Trail
Direkt hinter dem Trailhead führt der Wanderweg durch ein trockenes Flußbett, bevor es mit einer leichten Steigung über Slickrock und einige Steinstufen bis zur Kreuzung mit dem Templeton Trail geht. Kurz vor dieser Kreuzung erreicht man ein kleines Plateau, welches bereits sehr schöne Ausblicke auf Sedona bietet. So langsam verfärbt sich der Himmel in östlicher Richtung und wir ahnen, daß die Sonne bald hinter den Red Rocks hervorkommen wird.
Der Trail selbst ist mit einer Art Cairns markiert, die hier allerdings nicht aus den kleinen Steinhaufen bestehen, sondern aussehen wie mit Steinen gefüllte Drahttonnen. Auch die Ausschilderung des Trails lässt nicht zu wünschen übrig, genau wie für alle Trails im Red Rock Country rund um Sedona. Hier ist eben alles ein wenig schicker gestaltet. Ob das so sein muss, liegt sicherlich immer im Auge des Betrachters. Die Trails und die Landschaften hier sind dadurch zum Glück nicht weniger schön.
Zweiter Abschnitt: Kletterpartie auf den Cathedral Rock
Der nächste Abschnitt des Trails hat es etwas in sich. Die für die meisten Leute wohl kniffeligste Stelle ist ein etwa 10 m langer Spalt im Fels, über den man hochklettern muss. Der Sandstein hat hier einen Winkel von etwa 45 Grad und es ist notwendig, Hände und Füsse zu benutzen. In den Felsen befinden sich Mulden, so daß man ganz gut erkennen kann, wo als nächstes der Fuß bzw. die Hand hin muss. Trotz Höhenangst kann ich diese Stelle gut überwinden, zumal ich sie ja auch noch vom letzten Jahr kenne.
Nach dieser Stelle kommen noch einige weitere steile Abschnitte, bei denen man ganz gut mal die Hände benutzen kann. Jeder halbwegs fitte Mensch sollte unserer Meinung nach diesen Hike jedoch gut machen können. Bei der Recherche in Netz haben wir die verschiedensten Beurteilungen dazu gefunden.
Schließlich erreichen wir ein zweites Plateau, von dem die Aussicht noch ein wenig besser ist. Vor uns türmen sich nun auch direkt senkrecht die Zinnen des Cathedral Rock auf und wir wissen, daß wir fast am Ziel sind.
Fast am Ziel: der letzte Abschnitt des Trails
Ab dem zweiten Plateau ist nun kaum mehr Höhendifferenz zu überwinden. Nur noch ein paar weitere Stufen und kleine Switchbacks trennen uns vom Ziel: dem Sattel zwischen den Zinnen des Cathedral Rock.
Sonnenaufgang auf Sedonas Wahrzeichen
Nach rund einer halben Stunde stehen wir am Schild mit der Aufschrift „End of Trail“ auf einem Grat zwischen den Felsnadeln des Cathedral Rock. Und wir sind noch immer ganz allein. Langsam steigt die Sonne höher. Das Morgenlicht ist magisch. In westlicher Richtung steigen einige Heißluft-Ballons zu einer Sonnenaufgangsfahrt auf, während die weite Landschaft langsam vom Licht der aufgehenden Sonne schmeichelnd in goldenes Licht getaucht wird.
Wir genießen die Ruhe und Einsamkeit hier sehr.
Die schönsten Fotomotive auf dem Cathedral Rock
Das Licht und der Ort bieten viel Spielraum für Fotos. Auf der rechten Seite führt ein kurzer Pfad direkt an der Felswand entlang zu einem leicht ausgesetzten Felsvorsprung. Mit einer Person als Maßstab auf dem Felsvorsprung lassen sich sehr schöne Fotos machen, natürlich vor allem im goldenen Licht der aufgehenden Sonne. Sehr fotogen ist auch das „End of Trail“ Sign mitten auf dem Felsgrat zwischen den Zinnen des Cathedral Rock.
Zur linken Seite kann man noch ein wenig weiter laufen, auch wenn dort kein offizieller Trail mehr zu finden ist. Wir fanden die Motive von dieser Seite allerdings nicht so spannend.
Weitere schöne Fotomotive bieten sich übrigens auf dem ersten Plateau im ersten Abschnitt des Trails an, wo sich mit Hilfe einer Agave ein schöner Vordergrund für die roten Zinnen des Cathedral Rock inszenieren lässt.
Fakten zum Cathedral Rock Trail
- Trailhead: Gut ausgeschilderter Parkplatz an der Back O‘ Beyond Road. Sollte der Parkplatz am Trailhead bereits voll sein, kannst Du etwas weiter der Straße folgen, dort gibt es weitere Parkmöglichkeiten.
- Länge: rund 3 km Roundtrip, Höhendifferenz ca. 200 m.
- Zeitbedarf: Rund 2 Stunden, je nach Lust und Fotostopps.
- Schuhe: Schuhe mit guten Sohlen bzw. gutem Grip auf dem Slickrock.
- Gepäck: Sonnenschutz, Wasser und einen Pulli nicht vergessen.
- Insider-Tipps: morgens sehr früh in der Woche ist auf dem Trail am wenigsten los. Bei Regen oder Nässe sollte dieser Trail gemieden werden!
Abstieg vom Cathedral Rock
Gegen 7 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Auf dem Rückweg sollte man die Kletterstellen nicht unterschätzen. Die meisten von ihnen habe ich per „Krabbengang“ quasi auf dem Hintern rutschend überwunden. Aber hey, ich hab es geschafft!
Erst als wir fast schon wieder unten am Auto angekommen sind, treffen wir die ersten anderen Wanderer.
Zurück im Hotel duschen wir und gehen dann zusammen mit meiner Mutter frühstücken. Danach ist es schon Zeit für den Abschied von Sedona. Die Taschen werden gepackt und im Auto verstaut, dann müssen wir noch einmal den Baustellenstau in der Ortsdurchfahrt von Sedona ertragen. Unser heutiges Ziel ist dann endlich unser Sehnsuchtsort, der Grand Canyon…
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[…] gehört Sedona irgendwie auf eine Südwest-Route und wir werden im nächsten Jahr auch wieder herkommen. Das Wochenende werden wir zukünftig meiden (wie in Las Vegas […]
[…] richtig schöner Spot, um den Cathedral Rock inklusive Oak Creek ins richtige Licht zu setzen, befindet sich sehr nah am Parkplatz. Trotzdem […]
[…] detaillierte Beschreibung des Cathedral Rock Trail findet Ihr im Reisebericht zur Küste & Wüste Tour, denn der kurze Hike hat uns so gut […]
[…] Früher an diesem Tag Nächster […]
Hallo ihr zwei, ich stöbere schon eine Weile auf eurer Seite. Wir waren 2014 und 2015 bereits in Californien, Utah, Nevada und Arizona. Wir lieben die roten Steine. Sedona fehlt uns noch und eure Fotos vom Cathedral Rock Trail wecken das Reisefieber. Wir planen für Herbst 2020 planen wir eine Tour ab Phoenix. Dann wird zum ersten Mal unsere Tochter mit dabei sein. Denkt ihr, dass dieser Trail auch für eine fast 4 Jährige, die gerne klettert, machbar ist? Würde mich über eure Meinung freuen.
Viele Grüße
Juliane
Liebe Juliane, Eure Pläne hören sich gut an. Im Herbst ist die Landschaft ein Traum und das Licht so sanft. Ehrlich gesagt: mir fällt die Einschätzung schwer, ob Eure Kleine die Wanderung schaffen könnte. Wir haben keine Kinder und ich kenne mich mit den Fähigkeiten wirklich nicht aus. Wenn sie Kletterei auf Felsen gewohnt ist, dann könnte es gut gehen. Die schwierigsten Stellen sieht man glaub ich ganz gut auf den Fotos. Oben angekommen muss man ein wenig schauen, da man sich auf einem Grat zwischen den Zinnen befindet.
[…] Wanderung, zu der wir schon kurz nach 5 Uhr morgens am Trailhead gestartet sind, hatten wir den Cathedral Rock in Sedona ganz für uns […]
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