Bei der Wanderung von der saftig-grünen Hochalm Plätzwiese auf den Gipfel des Strudelkopfes wird man auf jedem Meter mit grandiosen Aussichten auf die umliegenden Dolomiten belohnt, Drei Zinnen, Monte Cristallo und Hohe Gaisl sind nur einige von ihnen. In der Nachsaison mit dem ersten Neuschnee und kalter klarer Luft fanden wir diese Wanderung besonders lohnenswert.
Inhalt
Sonnenaufgang am Dürrensee
Dienstag, 29.09.2020: In der frühen Morgenstille wache ich auf. Es ist noch fast dunkel draußen aber der Morgen ist bereits zu erahnen. Der Himmel sieht deutlich weniger bewölkt aus als gestern.
Dieser Morgen ist perfekt, um dem nahegelegenen Dürrensee einen Besuch zum Sonnenaufgang abzustatten. Nachdem ich Markus davon überzeugt habe, ziehen wir uns schnell an und fahren die kurze Strecke von Toblach aus ins Höhlensteintal hinein.
Nach nur 15 Minuten Fahrt parken wir direkt am Ufer des Sees. Außer uns steht hier kein weiteres Auto. Die Luft ist klirrend kalt und wir ziehen uns Handschuhe und Mütze an.
Das Wasser des Sees leuchtet türkisblau. Weißliche Nebelschwaden ziehen geheimnisvoll über die Wasseroberfläche und verwandeln den See in ein verwunschenes Land. Wasservögel lassen sich bei ihren Aktivitäten von uns nicht stören. Ringsherum verwandelt das Morgenlicht der blauen Stunde die Berge in ein fantastisch schönes Natur-Gemälde.
Wir bleiben direkt neben dem Parkplatz am Westufer des Dürrensees. Hier befindet sich auch ein gemütliches kleines Restaurant.
Die Cristallo Gruppe im Süden spiegelt sich in der glatten Oberfläche des Sees. Schließlich zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen leuchtendorange auf den Berggipfeln. Das frühe Aufstehen hat sich also mal wieder gelohnt.
Inzwischen sind wir durchgefroren und fahren zurück nach Toblach, um uns bei heißem Kaffee und köstlichem italienischen Gebäck zum Frühstück im Hotel aufzuwärmen.
Anfahrt zur Wanderung auf der Plätzwiese
Nach dem Frühstück ziehen wir unsere Wandersachen an und packen die Rucksäcke. Wir fahren Richtung Pragser Tal und weiter bis zum Parkplatz am Brückele. Unser Ziel heute ist der Strudelkopf, den man über die Plätzwiese erreichen kann.
Am Brückele müssen wir das Auto abstellen und auf den Bus warten. Im Sommer ist die Straße hinauf zur Plätzwiese von 10-15 Uhr für Privatfahrzeuge gesperrt. Vor 10 Uhr steht eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen oben zur Verfügung.
Der Shuttlebus verkehrt regelmäßig und kurze Zeit später steigen wir an der Plätzwiese aus.
Die Hochalm Plätzwiese liegt auf 2000 m und gehört zum Naturpark Fanes-Sennes-Prags. Sie ist umgeben von imposanten Gipfeln, wie dem Dürrenstein, der Hohen Gaisl und der Cristallo Gruppe. Auch die Drei Zinnen sind nicht weit entfernt und von einigen Punkten aus gut sichtbar.
Startpunkt für die Wanderung von der Plätzwiese auf den Strudelkopf
Von der Bushaltestelle aus gehen wir zunächst auf der Straße weiter bis zum Berggasthaus Plätzwiese. Ein vor der Eingangstür ruhender Bernhardiner blinzelt uns müde an. Daneben liegt das Hotel Hohe Gaisl.
Wir folgen von hier dem Forstweg und genießen das einmalig schöne Bergpanorama. Ein wenig betrübt schauen wir auf den Dürrenstein, der sich links von uns erhebt. Wir hatten eigentlich auf den 2839 m hohen Gipfel steigen wollen. Aufgrund der noch anhaltenden Wetterverhältnisse mit Schnee in diesen hohen Lagen haben wir uns jedoch dagegen entschieden.
Pause an der Dürrensteinhütte – ideale Unterbrechung bei der Wanderung auf den Strudelkopf
Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir die nächste Einkehrmöglichkeit: die Dürrensteinhütte. Wir machen es uns auf einer Bank draußen gemütlich, essen einen Energieriegel und nutzen die Toilette der Hütte.
Gegenüber der Hütte befindet sich ein imposantes Gebäude eines ehemaligen Forts aus dem ersten Weltkrieg.
Hinter der Hütte wird der Weg etwas schmaler und steiler. Obwohl nur insgesamt 320 Höhenmeter bis zum Gipfel des Strudelkopfes zu überwinden sind, ist die Wanderung in dieser Höhe nicht unanstrengend für uns Norddeutsche. Schnee und Matsch verwandeln den Weg streckenweise in eine Rutschbahn.
Am Gipfelkreuz auf dem Strudelkopf
Bei diesen Witterungsverhältnissen brauchen wir von der Dürrensteinhütte bis hoch auf den Strudelkopf rund eine Stunde. Auf dem 2307 m hohen Gipfel ragt das Heimkehrer-Kreuz in die Höhe, welches hier zu Ehren der in beiden Weltkriegen gefallenen Soldaten errichtet wurde. Besonders während des ersten Weltkrieges war die Plätzwiese ein umkämpftes Gebiet.
Vom Gipfel aus ist der Blick in alle Richtungen ein Genuß. Besonders eindrucksvoll ist die Sich quer über das Tal hinüber zu den Drei Zinnen. Wir betrachten die markanten Felsformationen und denken an die anstrengende Wanderung an den Drei Zinnen vor zwei Tagen, bei der wir durch den Neuschnee überrascht worden waren. Ebenfalls sehr gut zu sehen sind der Seekofel, die Hohe Gaisl, die Gipfel der Cristallo Gruppe und die Marmolata.
Wir bestaunen eine Weile das Panorama und machen uns dann auf den Rückweg. Schnell erreichen wir wieder den Strudelkopfsattel, den wir schon auf dem Hinweg passiert hatten. Inzwischen ist ein wenig die Sonne rausgekommen und immer mehr grüne Flecken sind im Schnee zu sehen.
Am Strudelkopfsattel steht die Ruine einer alten Festungsanlage. Wir lehnen uns an die sonnenwarme Mauer und holen unsere Wanderkarte raus. Wir haben Lust, uns noch ein wenig hier umzusehen. Die Wanderung war bisher nicht sehr lang und Zeit haben wir auch noch genug.
Almwiesen und Edelweiß – Wanderung auf der Plätzwiese
Die Wanderkarte zeigt uns einen Weg, der etwas unterhalb des Strudelkopfsattels abzweigt. Wir folgen dem Weg und werden schon bald darauf von einem Mann in Camouflage-Kleidung eingeholt. Er trägt ein Gewehr und fragt uns, welches Ziel wir haben. Offensichtlich will er hier oben jagen und befürchtet, dass wir ihm seine Beute verscheuchen. Der Typ ist uns ein wenig unheimlich und wir sind froh, als sich kurz darauf unsere Wege trennen.
Wir gelangen an eine schöne Almwiese und beginnen, über einen schmalen Pfad den Hang von Süden her Richtung Strudelkopf hinaufzusteigen. Hier sind wir vollkommen allein und genießen die märchenhafte Aussicht doppelt. Beim Aufstieg sehen wir sogar mehrere Alpen-Edelweiß. Die stark gefährdeten Pflanzen fühlen sich auf dieser selten besuchten Wiese offensichtlich sehr wohl. Leider sind die krautigen Pflänzchen schon fast verblüht.
Abstieg vom Strudelkopf zur Plätzwiese
Schließlich stehen wir zum zweiten Mal auf dem Strudelkopf. Für den Abstieg suchen wir uns nun ab dem Strudelkopfsattel einen schmalen Weg, der parallel zum eigentlichen Wanderweg etwas höher im Hang entlangführt, bevor er wieder auf diesen stößt.
Als wir wieder am Berggasthaus Plätzwiese ankommen, liegt der müde Bernhardiner noch immer vor der Tür. Bis zur Abfahrt des Busses bleibt uns noch genügend Zeit für eine Tasse Kaffee und ein Stück hausgemachten Apfelstrudel.
Abendessen im Gasthaus Weber in Toblach
Um 17:30 Uhr sind wir wieder zurück am Auto und fahren in unser Hotel in Toblach. Nach einer heißen Dusche sind wir hungrig und freuen uns auf die gute Südtiroler Küche. Dafür haben wir uns heute Abend das Gasthaus Weber in Toblach ausgesucht. Wir genießen eine Platte mit Tiroler Speck als Vorspeise. Für mich gibt es danach eine Bratwurst mit Pilzragout und Kartoffelpüree. Markus entscheidet sich für Geschnetzeltes.
Nach einem entspannten Spaziergang zurück ins Hotel Simpaty packen wir noch die Rucksäcke für morgen und schlafen dann müde und erholt ein.
Fakten zur Wanderung von der Plätzwiese auf den Strudelkopf
Die Wanderung ist beliebt bei Familien sowie bei Fotografen. Die Motive sind großartig und die Aussichten unvergleichbar schön. Die Anstrengung hält sich dagegen in Grenzen.
- Ausgangspunkt: Parkplatz in Brückele (Ponticello). Die Straße von Brückele zur Plätzwiese ist von 9:30 – 16:00 Uhr für den privaten Verkehr gesperrt. Es verkehrt regelmäßig ein Shuttlebus. Pro Strecke und Person werden 3 Euro im Bus fällig.
- Länge: Rundtour Bushaltestelle Plätzwiese – Strudelkopf: 9,5 km; unsere Tour: 12,6 km; Höhendifferenz ca. 320 m.
- Zeitbedarf: ca. 1 3/4 Stunden one way; wir waren insgesamt inklusive Kuchen-Pause und der Busfahrten etwa 6 1/2 Stunden unterwegs
- Schuhe: robuste Bergstiefel* empfehlenswert aufgrund des felsigen Untergrundes. Bei trockenen und warmen Verhältnissen sind leichtere Wanderschuhe mit fester Sohle möglich.
- Gepäck: Tagesrucksack*, Sonnenschutz, Kopfbedeckung, Wasser, Snack, Wanderstöcke*, Regenjacke*, warmer Layer (bei uns bewährt: Houdini Outright Fleece*).
- Insider-Tipp: Vor 9:30 Uhr kann man mit dem eigenen Auto zur Plätzwiese hochfahren und dort evtl. einen der Parkplätze ergattern. Auch zum Sonnenaufgang sehr lohnenswert. Wer gerne etwas mehr Anstrengung möchte, kann bei passenden Witterungsverhältnissen von der Plätzwiese auch die Besteigung des Dürrenstein in Angriff nehmen.
- Wichtig zu wissen: Die Wanderung auf der Plätzwiese und auf den Strudelkopf ist auch mit Kindern gut machbar.
- Weitere Info: Wanderführer Zeit zum Wandern – Dolomiten* , Kompass Wanderkarten Dolomiten (4er Set)*, Wanderführer Die schönsten Touren und Fotospots in Südtirol*
Unsere Tour bei komoot. GPS Daten können dort runtergeladen werden:
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