Sonntag, 20.03.22: Die sanften Strahlen der Frühlingssonne tauchen den Süden von Island in ein wunderbar weiches Licht. Der Schnee ist zurückgewichen und gibt den Blick auf die warmen Farben der Landschaft entlang der Ringstraße frei.
Inhalt
Sehenswürdigkeiten an Islands Ringstraße im Süden
Wir sind in Vík í Mýrdal heute Morgen gestartet. Nachdem wir uns die salzige Gischt am Reynisfjara (der wilde schwarze Strand mit den berüchtigten Sneaker Waves, die immer wieder Todesopfer fordern) ins Gesicht haben wehen lassen sind wir auf die Halbinsel Dyrhólaey mit dem gleichnamigen Kap gefahren. Traumhafte Aussichten garantiert! Mehr dazu im vorherigen Beitrag (mit allen wichtigen Sehenswürdigkeiten rund um Vík í Mýrdal inklusive der Yoda-Höhle).
Nach einem landestypischen Mittagessen (natürlich sehr fischlastig und kalorienreich) zieht es uns weiter entlang der Südküste. Islands Ringstraße umspannt die Insel meist nah Wasser. So haben wir fast immer das Meer zu unserer rechten Seite.
Am Horizont taucht ein gigantischer blau schimmernder Buckel auf: der Vatnajökull Gletscher im gleichnamigen Nationalpark. Zu Füßen dieses eisigen Rückens liegt unsere nächste Unterkunft. Vorher haben wir aber noch einige Highlights auf dem Plan. Direkt an der Ringstraße im Süden von Island liegen unzählige sehenswerte Orte, Wasserfälle und Naturschauspiele. Es fällt wirklich schwer, hier eine Auswahl zu treffen. Wir wissen jetzt schon, dass wir ganz sicher nochmal wiederkommen müssen. Zu einer anderen Jahreszeit und mit sehr viel mehr Zeit. Aber hat man nicht immer zu wenig Zeit für Island?
Eldhraun Lava Field
Am Þjóðvegur Rest Stop finden wir uns inmitten eines fluffigen Teppichs aus den verschiedensten samtweichen Grüntönen wieder. Der Parkplatz an der Ringstrasse in Islands Süden liegt mitten im Eldhraun Lava Field. Rund 565 m² misst das Lavafeld, welches bei der Skaftáreldar Eruption 1783/84 entstanden ist.
Beeindruckend ist nicht nur das Lavafeld selbst. Das isländische Moos hat hier einen bis zu 60 cm dicken Teppich über die Lava gelegt. Deshalb ist von der Lava selbst kaum noch etwas zu sehen. Statt schwarzer scharfkantiger Lava ist weit und breit ein sattes Grün zu sehen.
Ein kurzer Rundweg ermöglicht einen tieferen Einblick in die faszinierende Landschaft. Um das Moos nicht zu zerstören, bleibt man hier auf dem angelegten Trail. Schilder zeigen eindrucksvoll, wie schnell Menschen das Moos zertrampeln und das sensible Gleichgewicht der Natur stören können.
Fjaðrárgljúfur Canyon
Nur wenige Kilometer weiter östlich zweigt von der Ringstraße eine schmale Straße ab, die bald zu einer gut befahrbaren Piste wird. Nach rund 6 km erreichen wir einen Parkplatz.
Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Meter zu Fuß auf eine Brücke, die den Fjaðrár (Federfluss) überspannt. Flussaufwärts ragen die eng beieinanderstehenden Felswände bis zu 100 m hoch über dem rauschenden Wasser auf. Der Canyon mit dem Namen Fjaðrárgljúfur ist ca. 2 km lang und erlangte besondere Bekanntheit, nachdem das amerikanische Pop-Sternchen Justin Bieber Teile eines Musikvideos hier drehte.
Auf der rechten Seite führt ein gut angelegter Wanderweg am Canyon entlang. An mehreren Viewpoints kann man die bemoosten Steilwände und den Fluss aus den unterschiedlichsten Perspektiven bewundern. Wegen des Tauwetters sind die weiter oben gelegenen Aussichtspunkte nicht zugänglich. Die Wege sind zu matschig und damit nicht begehbar. Auch wenn man es nicht glauben mag: die Nässe kann die Wege so stark aufweichen, dass sie zu rutschig zum Gehen sind. Einige Touristen sind hier mit weißen Sneakers unterwegs.
Wir unterhalten uns mit einem Ranger über die Verhältnisse weiter oben am Canyon und über das seltsame Verhalten vieler Touristen. Die Ranger müssen hier patrouillieren, um die Menschen vor ihrer eigenen Dummheit und den damit verbundenen potentiellen Gefahren zu bewahren. Dabei sind die Isländer im Grunde genommen sehr entspannt und erwarten von allen Menschen ein gewisses Bewusstsein für die Natur.
Wir kehren zum Auto zurück und setzen unseren Weg auf der Ringstraße Richtung Osten fort. Immer näher rückt der eindrucksvolle Eisbuckel des Vatnajökull. Bevor wir das Tagesziel erreichen, halten wir an zwei weiteren sehenswerten Orten.
Foss á Síðu
Direkt neben der Ringstraße bildet eine historische Farm die bezaubernde Kulisse für den Foss á Síðu, der sich direkt dahinter über die Felskante stürzt. Die Farm gehört zu den ältesten isländischen Besiedlungen und ist seit rund 1100 Jahren bewohnt.
Lómagnúpur
Etwas weiter Richtung Osten thront der imposante Berg Lómagnúpur. Er ist aufgrund seiner Form und Lage einer der markantesten und fotogensten Berge Islands.
Die Ringstraße führt uns jetzt direkt auf den schneebedeckten bläulich weiß schimmernden Rücken des Vatnajökull zu. Der Plateaugletscher ist der größte Gletscher Europas außerhalb des Polargebietes. Er bedeckt rund 8% der Fläche von Island. Je näher wir kommen, desto mehr Details der einzelnen Gletscherzungen kann man erkennen.
Wir können es kaum glauben, dass wir morgen eine Wanderung auf diesen riesigen Eisbuckel machen werden!
Kurz darauf erreichen wir das Fosshotel Glacier Lagoon. Das dunkle Gebäude fügt sich perfekt in die Landschaft ein. Wir beziehen unser Zimmer für die nächsten drei Nächte und brechen dann schnell wieder auf, um das schöne Wetter noch bis zum Sonnenuntergang zu genießen.
Jökulsarlon Gletscherlagune
Rund 20 Minuten Fahrzeit vom Hotel entfernt überqueren wir auf der Ringstraße im Süden von Island eine Brücke. Sie überspannt den Auslass der Jökulsarlon Gletscherlagune am Fuß des Breiðamerkurjökull. Diese große Gletscherzunge des Vatnajökull kalbt regelmäßig in die Jökulsarlon Gletscherlagune. Von dort treiben die Eisberge unter der Brücke hindurch bis ins Meer. Dieses Schauspiel gehört zu den Hauptattraktionen an der Ringstraße in Islands Süden.
Das goldene Nachmittagslicht genießen viele Touristen. In der Nähe des Parkplatzes ist entsprechend viel los. Wir wandern ein Stück an der Lagune entlang und sind ziemlich schnell allein.
Viele Eisberge sind aufgrund des Tauwetters und der Windrichtung aktuell nicht in der Lagune. Dafür ist das Licht an diesem sonnigen Tag umso schöner. Teaser: wir waren an drei verschiedenen Tagen insgesamt dreimal an der Gletscherlagune. Jedes Mal sah sie anders faszinierend aus.
Diamond Beach
Die Eisberge aus der Gletscherlagune Jökulsarlon treiben unter der Brücke hindurch hinaus aufs offene Meer. Von dort werden sie an den schwarzen Strand wieder angespült und wirken wie geschliffene Diamanten auf dem groben dunklen Sand. Deshalb ist der Strand auch als Diamond Beach bekannt. Gepaart mit dem Sonnenuntergang ist dieses Schauspiel einfach unbeschreiblich schön.
Unterkunft an der Ringstraße im Süden von Island
Wir fahren zurück zum Fosshotel Glacier Lagoon. Nach einer heißen Dusche machen wir es uns gemütlich. Picknick auf dem Zimmer gehört zu unseren Favoriten bei einem Roadtrip.
Morgen geht es für uns dann weiter mit dem absoluten Highlight der Tour: die Gletscherwanderung auf dem Breiðamerkurjökull und der Besuch einer Eishöhle.
Art der Unterkunft: Standard Doppelzimmer Anzahl der Nächte: 3 Preis pro Nacht: 120,28 Euro Frühstück inklusive: ja Parkplatz: ja, kostenlos Pool: Hot Tub WLAN: ja, inklusive Fazit: Das Fosshotel Glacier Lagoon ist das nächstgelegene Hotel zu den Gletscherlagunen am Fuße des Vatnajökull. Es gehört zur Kette der Fosshotels, liegt direkt an der Ringstraße und bietet gemütlich nordisch ausgestattete Zimmer und Suiten genialer Aussicht entweder Richtung Berge oder Richtung Meer. Unser Standard Doppelzimmer im Erdgeschoss hatte große Fenster mit Blick zur Ringstraße und zum Meer. Im Hotel gibt es eine Bar und ein Restaurant. Die gemütlich wirkende Bar haben wir nicht getestet. Das Frühstücksbuffet mit sehr guter Auswahl war in unserem Übernachtungspreis inklusive. Die Abendkarte bot neben drei Menüs auch eine interessante à la carte Auswahl. Wir haben aus Kostengründen nur an einem Abend im Restaurant gegessen. Es gibt mehrere Outdoor Hot Tubs. Sie sind so angeordnet, dass man einen schönen Blick Richtung Meer hat. Leider hatten wir keine Zeit, sie in Ruhe zu testen. Link zur Unterkunft: Fosshotel Glacier Lagoon*Über unser Hotel: Fosshotel Glacier Lagoon
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