West Fork of Oak Creek soll angeblich die schönste Wanderung in Sedona sein. Idyllisch im grün bewaldeten Oak Creek Canyon gelegen, sollen sich hier Abschnitte des Canyons befinden, die der berühmten Subway im Zion National Park kaum nachstehen. Wir sind gespannt.
Inhalt
Anfahrt zum Call of the Canyons Trailhead
20. Mai 2018: Statt eines gemütlichen Frühstücks im Garten gibt es heute nur Kaffee und einen schnellen Riegel. Es ist Sonntag in Sedona. Das bedeutet für uns: nur ein extrem früher Start garantiert uns eine entspannte Wanderung und vor allem erstmal einen Parkplatz! Vor zwei Jahren hatten wir schon einmal versucht, am Sonntag einen Parkplatz mitten am Tag am Trailhead für den West Fork of Oak Creek zu bekommen. Damals haben die wartenden Autos schon die 89A im Oak Creek Canyon verstopft.
Etwa 30 Minuten dauert die Anfahrt von unserer Unterkunft bis zum Call of the Canyons Trailhead, der nach einem vor Ort gedrehten Stummfilm aus dem Jahr 1923 benannt wurde. Der Trailhead liegt etwa 10 Meilen nördlich von Sedonas Y-Kreuzung im wunderschön grünen Oak Creek Canyon. Übrigens ist der Trailhead fast genau so schnell von Flagstaff aus zu erreichen, da man aus dieser Richtung meistens weniger im Stau steht.
Die Call of the Canyon Day Use Area besteht aus einem Parkplatz mit Kassenhäuschen, Picknick-Tischen und einer Toilette. Als wir ankommen, ist der Parkplatz noch geschlossen. Uns war bewusst, dass so früh noch nicht geöffnet ist und wir parken etwas weiter die 89A hinauf in einem Pullout direkt an der Straße. So können wir vor allen anderen auf dem Trail starten und sparen die $11 für das Parken am Trailhead.
West Fork of Oak Creek – Reflektionen rotleuchtender Felsen
Kurz hinter dem Parkplatz überquert eine Brücke den Oak Creek und der Trail führt uns ein Stück Richtung Süden an einer Wildblumenwiese vorbei, bevor er sich nach Westen in den abzweigenden West Fork Canyon wendet.
Sofort umschließen uns hohe Felswände und es wird kühler und dunkler. Weit über den Baumwipfeln zeigt sich hier und da roter Fels.Der West Fork of Oak Creek begleitet uns neben dem Trail, in kleineren Pools zeigen sich perfekte Spiegelungen der Bäume und Felswände.
13 Flußquerungen auf dem West Fork of Oak Creek Trail
Auf dem ausgewiesenen Teil des Trails, der etwa 5 km lang ist (3,1 Meilen), befindet sich jede halbe Meile ein Marker. Manche sind gut zu sehen, andere übersieht man sehr leicht. Während der 3,1 Meilen muss man den Creek insgesamt 13 Mal überqueren, einige Stellen sind mit Trittsteinen versehen, an anderen Querungen sind ein paar Schritte im flachen Wasser nötig.
Fünf Kilometer durch den Wald – West Fork of Oak Creek
Insgesamt besticht die 5 km lange Strecke hauptsächlich durch eins: Wald! Die meiste Zeit ist vom Canyon leider nicht sehr viel zu sehen. Hier und da lichtet sich das grün und gibt den Blick auf einen schönen Pool oder auch mal eine Felswand frei. Wo sind denn nun die subway-ähnlichen Abschnitte?
Eins finden wir am Trail tatsächlich sehr schön: die Ruhe! Dank unseres frühen Starts sind wir anderen Wanderern weit voraus. Nach etwa zwei Stunden kommen uns die ersten Rückkehrer entgegen, die den gesamten West Fork Canyon als Wochenend-Backpacking-Tour gegangen sind.
Endlich: die Subway auf dem West Fork of Oak Creek Trail
Schließlich erreichen wir das Ende des ausgewiesenen Trails kurz hinter dem 3 Meilen Marker. Und siehe da: plötzlich rücken die Wände des Canyon noch enger zusammen, so dass man streckenweise nicht mehr trockenen Fußes vorwärts kommt. Die felsigen Seitenwände sind tunnelartig ausgehöhlt und kurvig schlängelt sich der Canyon weiter. Hinter jeder Biegung wird die Wanderung jetzt noch schöner.
An einem großen Felsblock, der einsam mitten im Creek liegt, machen wir unsere Mittagspause. Entspannt sitzen wir auf dem Felsen und schauen den kleinen Fischen zu, die im glasklaren Creek fangen spielen.
Rückweg in die Zivilisation
Der Felsblock ist auch gleichzeitig unser Umkehrpunkt. Zurück gehen wir etwas schneller als auf dem Hinweg und machen auch weniger Fotos. Zum einen hat inzwischen mein linkes Knie angefangen, mir einige Schmerzen zu bereiten. Vermutlich liegt das an der Kletterei gestern auf dem Cathedral Rock und vorgestern auf dem Spencer Trail und in der Cathedral Wash. Zum anderen wird der Trail immer voller, je weiter wir uns dem Parkplatz nähern. Die meisten Leute sind erst nach dem Sonntagsfrühstück zu ihrem Hike gestartet.
Als wir am Parkplatz ankommen bietet sich uns dasselbe Bild wie vor zwei Jahren: wegen Überfüllung geschlossen und Stau auf der 89A vor der Einfahrt. Wir sind wieder einmal froh, so früh losgegangen zu sein, denn jetzt können wir die Zeit, die wir sonst im Stau verbracht hätten, doch viel besser nutzen: auf dem Rückweg nach Sedona liegt im Oak Creek Canyon ein Dairy Queen. Wir gönnen uns einen Medium Blizzard und setzen uns damit auf die Terrasse vor dem Dairy Queen.
Nachmittags in Sedona
In unserer schönen Unterkunft gönnen wir uns erstmal eine ausgedehnte Dusche. Wir sitzen beim Kaffee auf der Terrasse des Airbnb und schauen wieder einmal den Vögeln zu, die sich zeternd um das Futter aus den vielen Futterstellen im Garten streiten.
Crescent Moon Picnic Site – Sonnenuntergang am Cathedral Rock in Sedona
Am späten Nachmittag beschließen wir, einen letzten Versuch zu wagen: Sonnenuntergang an der Crescent Moon Picnic Site. Als wir am Kassenhäuschen ankommen, befindet sich vor uns tatsächlich kein Stau. Auf dem Parkkplatz stehen allerdings noch viele Autos. Trotz der späten Stunde dürfen wir noch $10 für das Parken hier zahlen.
Ein richtig schöner Spot, um den Cathedral Rock inklusive Oak Creek ins richtige Licht zu setzen, befindet sich sehr nah am Parkplatz. Trotzdem schauen wir uns hier ein wenig um. Am Oak Creek selbst haben sich an vielen Stellen Großfamilien mit Stühlen, Decken und Musik niedergelassen, um den Sonntag hier zu verbringen. Der Oak Creek ist nämlich auch eine super Badestelle.
Nach und nach verlassen die Familien die Crescent Moon Picnic Site und es wird tatsächlich etwas ruhiger. Ich baue das Stativ neben zwei anderen Fotografen auf und wir tauschen uns ein wenig über bereits besuchte Orte und favorisierte Foto-Spots aus. Natürlich tauschen wir auch Kontakte aus.
Kurz bevor das Licht richtig schön wird, drängelt sich noch eine Frau mit ihrem Stativ dazu, jetzt ist es hier wirklich schon fast eng. Und in letzter Minute vor dem Glow taucht im Bild plötzlich noch eine Hochzeitsgesellschaft auf. Von all diesen lustigen Sachen ist natürlich später im Bild nichts mehr zu sehen.
Der eigentliche Glow dauert ungefähr drei Minuten. Jetzt knurrt uns auch richtig der Magen und auf dem Rückweg zur Unterkunft halten wir noch am Chipotle Mexican Grill und lassen uns einen schönen dicken Burrito rollen, den wir gemütlich „zu Hause“ verdrücken.
Danach packen wir tatsächlich schon wieder die Taschen. Morgen geht es auf die letzte Etappe dieses Roadtrips.
Fakten zum West Fork Oak Creek Trail
- Trailhead: der Call of the Canyon Trailhead liegt von Sedona kommend nach 9,5 Meilen links an der SR 89A. Parken kostet hier $11, der Red Rock Pass oder America the Beautiful Jahrespass gilt nicht für das parken am Trailhead, dafür aber für die Pullouts etwas weiter nördlich an der 89A.
- Länge: one-way rund 5 km vom Trailhead bis zum Ende des ausgewiesenen Trails, 22,5 km bis zum Ende des Canyons (als Backpacking-Tour machbar), Höhendifferenz ca. 50 m
- Zeitbedarf: Rund 4-5 Stunden, wenn man bis kurz hinter das Ende des ausgewiesenen Trails geht und die subway-ähnlichen Strecken noch etwas erforscht.
- Schuhe: Schuhe mit guten Sohlen, die für das Überqueren/Durchqueren des Creeks geeignet sind
- Gepäck: Tagesrucksack*, Sonnenschutz, Wasser, Snack und einen Pulli nicht vergessen. Auf dem Trail gibt es kein Wasser und keine Toilette.
- Insider-Tipp: Geht unbedingt nach dem 3 Meilen Marker noch weiter. Erst dann wird der Trail so richtig schön.
- Wichtig zu wissen: Der Trail ist häufig stark frequentiert. Frühes Starten ist ein Muss, sonst muss man für einen Parkplatz anstehen.
- Weitere Info zum Trail beim US Forest Service
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