Der Doe Mountain bietet nicht nur ein unglaubliches 360° Panorama auf Sedona und die umliegenden Red Rocks inmitten saftig grüner Wälder. Zum Sonnenuntergang ist er dazu noch so etwas wie ein Geheimtipp. Während sich an der Crescent Moon Picnic Site die Fotografen auf die Füße treten, herrscht hier Ruhe und Einsamkeit.
Inhalt
Wanderung zum Sonnenaufgang – Cathedral Rock
19. Mai 2018: Noch im Halbdunkel quälen wir uns aus dem gemütlichen Bett und ziehen die Wanderklamotten an. Es ist noch echt frisch draußen, deshalb ist ein Fleece-Pulli notwendig. Nur 5 Minuten brauchen wir mit dem Auto zum Cathedral Rock Trailhead an der Back O Beyond Road.
Um 5:43 Uhr starten wir die kurze Wanderung. Eine besonders steile Stelle im zweiten Abschnitt des Trails verlangt mir einigen Mut ab, aber trotz Höhenangst kann ich die 45° Steigung gut überwinden. Zum Sonnenaufgang ist der Cathedral Rock Trail wirklich unglaublich schön. Diese Uhrzeit ist auch die einzige Möglichkeit, den Trail und besonders das Ziel weitestgehend allein zu erleben. Besonders dann, wenn man (wie wir dieses Mal) Sedona an einem Wochenende besucht.
Da wir sehr viele Fotos beim Aufstieg machen, brauchen wir rund 45 Minuten, um auf dem kleinen Plateau zwischen den markanten Zinnen des Cathedral Rock anzukommen. Außer uns ist noch eine Familie hier.
Wir genießen die Aussicht und den Sonnenaufgang in vollen Zügen, bevor wir uns an den Abstieg wagen. Inzwischen müssen wir vielen Wanderern ausweichen, die gerade beim Aufstieg sind. Gegen halb 8 sind wir zurück am Auto und inzwischen ist der Parkplatz gut gefüllt.
Eine detaillierte Beschreibung des Cathedral Rock Trail findet Ihr im Reisebericht zur Küste & Wüste Tour, denn der kurze Hike hat uns so gut gefallen, dass wir ihn im nächsten Jahr gleich nochmal gemacht haben. Dabei sind wir dann noch etwas früher gestartet und waren auf dem Cathedral Rock ganz allein.
Zurück am Airbnb machen wir uns erstmal Frühstück und genießen es im privaten Garten. Joghurt, Obst, Saft, Zimtschnecken und Kaffee kommen auf den Tisch, während rundherum Sedona gerade erst erwacht.
Chapel of the Holy Cross in Sedona
Die kleine Kapelle auf den roten Felsen wollen wir uns natürlich auch noch etwas genauer anschauen. Sie ist ein absoluter Touristen-Magnet und Parkplätze sind hier schwer zu ergattern. Wir haben Glück und bekommen einen auf halber Höhe des Hügels, so dass wir nur noch ein kleines Stück laufen müssen. Die Aussicht von oben ist sehr schön, aber die vielen Menschen stören uns schon sehr. Weitere Fotos findet Ihr auch im Bericht zu Sedona aus 2019.
Anfahrt zum Doe Mountain Trail
Der Doe Mountain befindet sich etwas außerhalb von Sedona. Bevor wir zum Trailhead fahren, wollen wir an der Crescent Moon Picnic Site schon einmal die Plätze für den Sonnenuntergang scouten, den wir uns eigentlich heute Abend dort ansehen wollen.
Als wir uns der Einfahrt mit dem Kassenhäuschen nähern sehen wir mit Entsetzen die Autoschlange, die sich dort bereits gebildet hat. Ungefähr 7 Autos warten darauf, auf das Gelände gelassen zu werden. Das passiert allerdings erst dann, wenn der nächste Parkplatz dort frei wird. Da fällt uns die Entscheidung nicht schwer, den Besuch an der angesagten Location erstmal zu verschieben und lieber endlich wieder die Füße auf einen Wanderweg zu setzen.
Bisher bietet Sedona uns leider reichlich unangenehme Erlebnisse aufgrund der Menschenmassen, der Verkehrssituation und auch aufgrund des teilweise seltsamen Publikums. Zum Glück gibt es genügend Möglichkeiten, diesem Wahnsinn zu entgehen.
Die Anfahrt zum Trailhead dauert von West Sedona etwa 15 Minuten über die Dry Creek und die Boynton Pass Road. Am Trailhead kann man auch zum Hike auf den benachbarten Bear Mountain starten.
Da der Parkplatz am Trailhead schon mehr als voll ist, parken wir an der Straße. Für das Parken am Trailhead wird der Red Rock Pass benötigt oder ein America the Beautiful Jahrespass.
Aufstieg auf den Doe Mountain
Eigentlich ist der Doe Mountain kein Berg im klassischen Sinn, sondern eine typische Südwest-Mesa. Der 150 m hohe Tafelberg hat eine flache Oberfläche, auf der neben zahlreichen Kakteen auch kleinere Bäume und Sträucher wachsen.
Der Trail startet direkt hinter dem Parkplatz mit einigen Steinstufen und geht dann sofort in Switchbacks über. Die gesamte Höhendifferenz wird auf nur 1,1 km überwunden. Inzwischen ist es mittags und der steile Aufstieg erfolgt komplett in der prallen Sonne. Trotzdem ist der Trail recht beliebt. Wahrscheinlich wegen der tollen Aussicht, die mit jedem Höhenmeter immer besser wird.
Wir kommen richtig ins Schwitzen bei diesem Trail, der aber ansonsten keine besondere Herausforderung ist. Ein schöner steiler Spaziergang. Nach etwa 30 Minuten kommen wir auf der Mesa oben an.
Auf dem Doe Mountain – 360° Rundumblick über das Red Rock Country
Direkt auf der Mesa gibt es keine wirklichen Wanderwege, sondern eher kleine Pfade. Es gibt eine Art Rundweg einmal am Rand des Doe Mountain entlang. Nach etwa 2 km kommt man so wieder an der Stelle an, an der man die Mesa betreten hat. Zurück nach unten geht es übrigens auf demselben Weg wie beim Aufstieg.
Besonders schön finden wir eine Stelle auf der Südseite des Doe Mountain, von der aus man einen Weitblick auf das Bergpanorama inklusive Cathedral Rock hat.
Trotz der Hitze möchten wir gerne hier oben unsere Lunchpause machen und die selbstgemachten Sandwiches verdrücken. Im Schatten einiger Sträucher finden wir ein ruhiges Plätzchen dafür.
Nach etwa einer Stunde auf dem Doe Mountain machen uns auf den Rückweg zum Auto. Eine kleine bunte Echse posiert für uns zum Abschied an der Stelle, wo der Trail das Plateau verlässt.
Pläne für den Abend in Sedona
Zurück in Sedona statten wir dem Safeway, der praktischerweise auf dem Weg liegt, noch einen kurzen Besuch ab. Danach wagen wir einen zweiten Versuch, zur Crescent Moon Picnic Site zu kommen. Dort bietet sich dasselbe Bild wie früher am Tag: eine Autoschlange vor dem Kassenhäuschen und keine Aussicht auf einen freien Parkplatz.
Damit steht fest, dass heute Abend kein Sonnenuntergang an der Crescent Moon Picnic Site fotografiert wird. Wir fahren zurück in unsere gemütliche Unterkunft, setzen uns mit einem Kaffee und den hausgemachten Schoko-Pretzels unserer Gastgeberin in den Garten und überlegen, welcher Ort wohl die Alternative für heute Abend sein könnte.
Von Menschenmassen, Autoschlangen und einer verzweifelten Parkplatzsuche haben wir für diesen Besuch in Sedona wirklich genug. Schließlich kommt uns die beste Idee: warum nicht nochmal auf den Doe Mountain steigen? Geniale Aussicht auf den Cathedral Rock, 360° Rundumsicht auf die markanten Felsformationen der Red Rocks und Sedonas grünes Stadtbild, ein netter Abend-Hike und die Aussicht auf Ruhe! Damit steht der Plan!
Sonnenuntergang auf dem Doe Mountain in Sedona
Als wir heute Abend am Trailhead ankommen, steht hier kaum noch ein Auto. Den Aufstieg schaffen wir dieses Mal sogar noch etwas schneller und nach rund 20 Minuten stehen wir auf dem Plateau. An unserem bevorzugten Spot ist noch eine kleine Gruppe dabei, ihre Meditation abzuschließen (ist der Doe Mountain auch so eine Vortex?) und verschwindet dann kurz darauf.
Mit uns zusammen sind nun nur noch zwei andere Leute hier oben. Wir bauen das Stativ auf und genießen die absolute Ruhe. Auch das ist also in Sedona möglich, sogar am Wochenende.
Die Sonne sinkt tiefer, am Himmel zeigen sich kleine Wölkchen und die Felsen leuchten mit jeder Minute etwas goldener.Wir können uns gar nicht entscheiden, in welcher Richtung die Szenerie uns besser gefällt. Es ist einfach insgesamt wunderschön. Wir können Euch nur empfehlen, zum Sonnenuntergang diese kleine Wanderung auf den Doe Mountain zu machen.
Kurz bevor die Sonne komplett versinkt, machen wir uns auf den Rückweg. Hier im Südwesten ist die Dämmerung extrem kurz und wir möchten nicht im Dunkeln vom Doe Mountain absteigen.
Essen wie die Locals in Sedona
Mit dem letzten Licht kommen wir am Auto an. Inzwischen sind wir schon wieder recht hungrig. Markus hat in West Sedona ein nettes Restaurant gesehen: Olde Sedona Bar & Grill. Der Laden gefällt uns auf Anhieb, denn wir sind die einzigen Touristen hier. Außer uns sind nur Locals anwesend und die Küche ist typisch Südwesten. Das Schönste hier: der Laden ist total normal und kein bisschen abgehoben, spirituell oder schicki-micki. Einfach eine ganz normale Bar mit guter Küche. Klare Empfehlung!
Zurück in unserem Airbnb machen wir es uns bei einem Star Wars Film gemütlich und packen auch schon mal die Rucksäcke für die nächste Wanderung, zu der wir morgen wieder sehr früh starten wollen. Morgen ist Sonntag und wenn wir einen Parkplatz am Trailhead morgen früh bekommen wollen, müssen wir schon vor 7 Uhr dort sein.
Fakten zum Doe Mountain Trail
- Trailhead: An der Boynton Pass Road, etwa 15 min Fahrzeit vom Highway 89 von West Sedona aus auf der Dry Creek und der Boynton Pass Road. Es wird ein Red Rock Pass oder America the Beautiful Jahrespass benötigt, um am Trailhead zu parken.
- Länge: rund 1,1 km vom Trailhead bis auf die Mesa, Umrundung der Mesa: 2,2 km, Höhendifferenz ca. 150 m.
- Zeitbedarf: Rund 2 Stunden, je nach Lust und Fotostopps.
- Schuhe: Schuhe mit guten Sohlen und Grip auf dem Sandstein.
- Gepäck: Tagesrucksack*, Sonnenschutz, Wasser, Snack und einen Pulli nicht vergessen. Auf dem Trail gibt es kein Wasser.
- Insider-Tipp: Doe Mountain ist zum Sonnenuntergang wenig frequentiert und bietet einen genialen 360° Rundumblick.
- Wichtig zu wissen: Tagsüber gibt es kaum Schatten auf dem Trail und auf dem Plateau. Hut nicht vergessen! Der Trail ist kurz und nicht schwierig zu gehen, aber recht steil.
- Weitere Info zum Trail beim US Forest Service
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