Breaking Bad Tour

Allen denen, die mit Breaking Bad nichts anfangen können, sei im Vorwege gesagt, dass sie den folgenden Ausführungen mit höchster Wahrscheinlichkeit nichts abgewinnen können. Die Schilderungen des Erlebten sind zugegebenermaßen für breaking-bad-affine Mitmenschen interessanter, aber lest einfach selbst.

24.09.2016

Need a car wash?

Erster Anlaufpunkt unserer Breaking-Bad-Tour sollte die Auto-Waschstrasse sein, die Walter und Skyler in der Serie zur Geldwäsche von Walters Kristallgeld benutzten. Im Internet hatten wir vorher in Erfahrung gebracht, dass die Waschanlage ursprünglich „Octopus Car Wash“ hieß. Mittlerweile hat die Anlage aber den Besitzer gewechselt und infolge dessen einen neuen Look erhalten.

Ungefähr 20 Minuten nachdem wir das Target-Parkhaus verlassen hatten, tauchte die Waschanlage auf der rechten Seite auf und war aufgrund ihrer Dimension nicht zu übersehen.

Wir stellten unseren Mietwagen auf dem Parkplatz der Waschanlage ab und warteten auf Mary, die mit ihrer Tochter und eigenem PKW etwas später eintrudeln sollte. Von Mary hatten wir erfahren, dass die Besitzer der Waschanlage nichts gegen den sogenannten Breaking-Bad-Tourismus einzuwenden hatte. Im Gegenteil; an der Kasse der Waschanlage war sogar ein kleiner Breaking-Bad-Merchandise-Shop eingerichtet – Fotos erwünscht. Na klar, ´ne bessere Publicity for free gibt´s ja auch nicht. Also schnell ein paar Fotos von der Anlage geknipst und weiter ging´s.

Das nächste Ziel war Walters Haus.

Walters Haus

Mary hatte uns bereits vorgewarnt: Den rechtmäßigen Besitzern war der ganze Hype um die Örtlichkeit mittlerweile viel zu viel geworden. Entsprechend ungehalten würde die Reaktion ausfallen, sollte man versuchen Fotos von dem Haus zu machen, oder besser noch, das Grundstück betreten. Angeblich sollten die Besitzer, ein Paar fortgeschrittenen Alters, vor ihrer Garage Wache stehen und jeden anpöbeln, der sich als Breaking Bad Paparazzi entpuppt. Und das Ganze sieben Tage die Woche. So kann man seine Tage auch ´rumkriegen. Tja, erst die Bude an eine Film-Gesellschaft vermieten und dann mit dem Ruhm nicht klar kommen – es ist eben hart, ein Star zu sein. Auch wenn´s nur um die eigene Bude geht. Angeblich hatten sie die Faxen dicke, weil ein paar besondere Spaßvögel die Szene mit der Pizza auf dem Garagendach nachstellen wollten und den beiden eine Tiefkühlpizza auf selbiges geschmissen hatten. Das geht auch nicht. Wo bitteschön bleibt da der Respekt vor dem Lebensmittel?

Silke und ich wollten auf jeden Fall an dem Haus vorbei fahren und die Lage checken. Und wer weiß, vielleicht war ja keiner zu Hause und wir konnten uns die Szenerie doch aus der Nähe anschauen. Mary fuhr voraus und wir folgten unauffällig. Als wir uns dem Haus näherten, sahen wir aber schon die beiden Wachhunde vor ihrer Garage lauern. Dann ganz langsam im Schritttempo vorbei und die Situation sondieren.

Die beiden saßen in Campingstühlen vor ihrer offenen Garage und hielten Wache. Das alles hatte schon etwas Skurriles und wir hatten keine Lust uns von den beiden anpöbeln zu lassen. Also drehten wir eine kurze Runde mit dem Auto, besonders spektakulär war´s eh nicht, und setzen unsere Tour Richtung Haltestelle of No Return fort. Ihr wisst schon, dieser komische Ort mit den Betonquadern im Hintergrund, an dem man abgeholt wird, wenn man diese bestimmte Telefonnummer gewählt hat…

Never-come-back-Haltestelle

Nach einer 15-minütigen Fahrt erreichten wir den Ort mit den seltsamen Betonquadern. In Wirklichkeit handelt es sich bei diesem Bauwerk um einen Damm, dem John B. Robert Dam, dessen eigentliche Funktion die Flutkontrolle sein soll. In Breaking Bad diente der Damm als eigentümliche Kulisse für den Pickup von Jesse, Walter und, nicht zu vergessen, Herrn Goodman. Und dann gibt´s da noch die Serie „Preacher“…

Skurriles Bauwerk

Skurriles Bauwerk

Bereit zum abgeholt werden...

Bereit zum abgeholt werden…

Der Damm liegt in einem eher ruhigen Gebiet von ABQ, so dass wir ziemlich allein waren und daher sehr „authentische“ Pickup-Fotos (mit Kinderkarre) schiessen konnten.
Der Damm war unser letzter Stop unserer kurzen, individuellen Breaking-Bad-Tour, aber für uns völlig ausreichend. Wir waren mit Mary samt Anhang für den Abend zum Dinner verabredet und machten uns zurück auf den Weg in unser Hotel. Bevor wir zum Dinner aufbrachen war noch Ausruhen und Frischmachen angesagt.

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Die Sopaipilla-Sache

Zum Essen waren wir mit Mary & Familie im Sadie´s verabredet. Beim Sadie´s handelt es sich um eine Restaurant-Kette aus und in ABQ, die sich auf New-Mexico-Speisen spezialisiert hat. Die Restaurants gelten als sehr populär, was wir direkt am eigenen Leib erfahren haben. Wir mussten 40 Minuten auf einen freien Tisch warten. Okay, es war zudem noch Samstagabend und folglich platzte der Laden aus allen Nähten. Insofern war das mit der Wartezeit noch in Ordnung.

Ich muss aber zugeben, dass die Warterei sich gelohnt hat. Das Essen war excellent. Natürlich nur wenn man auf New-Mexican Food steht. Wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir alle Sopaipillas als Hauptgericht. Das ist so etwas wie ein frittiertes Riesenbrötchen gefüllt nach Wahl. Es gibt natürlich zahlreiche Variationen, aber die Sopaipillas, die wir hatten, waren sehr lecker. Als Beilagen bekommt man wahlweise Bohnen, Kartoffeln, etc. Und selbstverständlich auch eine sehr scharfe Salsa. Mein Tipp: Das Zeug „on the side“ bestellen und selber nach Schärfe-Tauglichkeit dosieren. Ansonsten kann´s böse werden.

Um die Portion zu schaffen, braucht es einen starken Willen, einen dehnbaren Magen und Nehmerqualitäten. Oder, man nimmt den Rest für nächsten Tag mit. Silke hatte ihre Sopaipilla mit Hähnchenfüllung bestellt. Geschätzt haben sie für die Füllung eine halbe Hühnerfarm verarbeitet – Hasta luego, Hermanos… Von ihrer Portion sind wir beide am nächsten Tag noch gut satt geworden. Merke, Sopaipillas schmecken auch kalt.

Next day: Sopaipilla-Lunch für zwei

Next day: Sopaipilla-Lunch für zwei

Also, falls jemand mal in ABQ vorbei kommt und gute New-Mexico-Küche probieren möchte: Das Sadie´s können wir ruhigen Gewissens empfehlen. Am Rande des Essens hat mir Brian, Marys Mann, noch erklärt, wo ich das berühmte blaue Crystal erstehen könnte. Der Besuch des Meth-Dealers, der das blaue Zeug herstellt, war für den nächsten Morgen geplant. Let´s cook, bitch!

Ob wir tatsächlich unseren Stoff bekommen haben, erfahrt Ihr in:
Alberquerque Teil 3 – Wo gibt´s denn bitte das blaue Crystal Meth?

Lust auf weitere Berichte von dieser Tour? Die gesamte Tour 2016 findest Du hier:

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