Escalante liegt an einer der schönsten Straßen der USA: Scenic Byway 12 durch Utah. Rund um den charmanten Ort finden sich unzählige Möglichkeiten für kurze und lange Wanderungen und schöne Abstecher.

Auf unserer Rundreise 2010 wählten wir Escalante als Basis, um von dort aus einige Slot Canyons an der Hole in the Rock Road im Grand Staircase Escalante National Monument zu besuchen.

18. September 2010

Grüne Oase am Ende eines staubiges Trails

Heute haben wir nur die kurze Tagesetappe von Torrey nach Escalante geplant, um den Highway 12 auf diesem Abschnitt in Ruhe zu genießen und um eine Wanderung zu machen. Nach einem leckeren Fühstück im Restaurant des Capitol Reef Inn & Cafe fahren wir Richtung Escalante über den Highway 12.

Das allerbeste Banana Bread gibt´s im Capitol Reef Inn & Cafe

Das allerbeste Banana Bread gibt´s im Capitol Reef Inn & Cafe

Highway 12 zwischen Boulder und Escalante

Highway 12 zwischen Boulder und Escalante

Zwischen Boulder und Escalante befindet sich die Calf Creek Recreation Area mit einem sehr idyllisch gelegenen Campground. Hier beginnt der Trail zum Lower Calf Creek Fall. Er verläuft sehr schön und relativ eben im Canyon entlang am Calf Creek. Hin und wieder kann man vom Schluchtgrund aus den Highway 12 oben am Rim sehen. Es ist ziemlich heiß und es gibt nur wenig Schatten. Der Weg hat keine nennenswerten Steigungen, ist aber teilweise sandig und somit nicht unanstrengend.

Am Calf Creek Campground

Am Calf Creek Campground

Unterwegs im Canyon

Unterwegs im Canyon

Baden ist hier erlaubt

Dank des sanft dahinfließenden Calf Creeks ist auf dem Schluchtgrund üppige Vegetation zu finden. Der Creek selbst versteckt sich meist im grünen Dickicht. Nach 90 Minuten erreichen wir den Wasserfall.

Lower Calf Creek Fall

Lower Calf Creek Fall

Der Trail endet hier in einer Sackgasse an einem Pool unterhalb des Wasserfalls und man muss auf demselben Weg zurückgehen. Am Rand des Pools machen wir eine Lunchpause. Es ist angenehm kühl und schattig hier. Ein besonders harter Wanderer wagt ein Bad im Pool, allerdings ist es ein sehr kurzes Bad, denn die Wassertemperatur ist ziemlich niedrig. Nach der ausgiebigen Pause treten wir den Rückweg an. Unterwegs treffen wir diesen lustigen Kollegen (und mehrere seiner Freunde):

Das ist die reichlich gefräßige Raupe des Monarchfalters

Das ist die reichlich gefräßige Raupe des Monarchfalters

Aus dem Creek haben uns diese zwei Bachforellen angeschaut:

Aus dem Creek haben uns diese zwei Bachforellen angeschaut

Insgesamt ist die Wanderung sehr schön und lohnenswert, allerdings ist man dort ganz sicher nicht allein, denn es ist eine der beliebtesten Wanderungen der Gegend (geht auch mit Kindern).

Hier triffst Du immer interessante Leute zum Reden

Anschließend fahren wir nach Escalante ins Visitor Center des GSENM und informieren uns über den Zustand der Hole in the Rock Roas, die wir morgen befahren wollen. Danach checken wir im Circle D Motel ein, welches auch auf den kommenden beiden Reisen 2013 und 2015 unsere Basis in Escalanate sein wird, erkunden ein wenig Escalante und kaufen Lebensmittel für Sandwiches in diesem netten Laden:

Der lokale Supermarkt in Escalante

Der lokale Supermarkt in Escalante

Wir waschen in der Laundry des RV Parks direkt neben dem Circle D Motel unsere Wäsche (neben dem Circle D Motel) und quatschen mit einem netten amerikanischen Rentnerehepaar auf einer Bank vor der Laundry. Hier trifft man immer interessante Leute zum Reden. Gegen 20 Uhr essen wir in der Circle D Eatery, die direkt neben dem Hotel liegt, und machen es uns danach im Zimmer gemütlich, während wir die Fotos des Tages sichten.

19. September 2010

Unser Ford erreicht eine beängstigende Schräglage

Wir frühstücken einige Zimtschnecken und machen uns ein Sandwich für unterwegs. Dann fahren wir auf die HITRR (Hole in the Rock Road), die sehr breit und relativ gut befahrbar ist, aber leider sehr viele Rillen hat, die für einen gewissen Geräuschpegel und eine ordentliche Schüttelei sorgen. Je weiter wir fahren, desto schlechter wird die Straße. Schneller als stellenweise 30 mph kann man nicht fahren. Nach 26 Meilen und einigen Sandbunkern und Löchern biegen wir ab zum Dry Fork Trailhead. Hier wird die Straße einspurig und wirklich mies. Unser Ford erreicht eine unangenehme Schräglage und mir steht der Angstschweiß auf der Stirn. Es ist meine erste Off-Road-Erfahrung, aber ich musste ja unbedingt selber fahren. Zum Trailhead sind es 1,7 Meilen, aber nach 1,3 Meilen geben wir auf und parken.

Weiter geht´s für uns erstmal nicht

Weiter geht´s für uns erstmal nicht

Weiter wären wir mit unserer Erfahrung nicht gekommen, hier sind die Furchen zu breit und zu tief. Wir gehen zum Trailhead, tragen uns ins Register ein und starten die Wanderung zu den Slots in der Dry Fork Coyote Gulch.

Abstieg über die Snadsteinflanke

Abstieg über die Sandsteinflanke

Schmerzhafte Sache!

Der Abstieg ist anstrengend und steil. In der Gulch ist es sehr heiß. Wir unterhalten uns noch darüber, ob wir den Eingang zum Spooky Canyon finden werden, als mein Mann zu mir sagt: „Na, das hier ist er wohl nicht“. Da ich fasziniert in der Gegend herumstarre, übersehe ich den riesigen Tierbau mitten auf dem Weg und mein rechtes Bein verschwindet mit dem halben Unterschenkel darin. Schmerzhafte Sache! Nach dem ersten Schock stelle ich fest, dass ich einen schönen Bluterguss am Schienbein bekomme, aber sonst alles heil ist. Glück gehabt, denn mit einem verstauchten Knöchel oder einer schlimmeren Verletzung hätten wir auf dem Rückweg alleine wirklich Probleme gehabt.

Als erstes erforschen wir das Ende der Gulch, welches sich immer enger werdend windet und wunderschöne Anblicke und Sandsteinformationen bietet.

Dry Fork Coyote Gulch

Dry Fork Coyote Gulch

Sandstein Kunstwerk

Sandstein Kunstwerk

Danach finden wir den Einstieg zum Peek-a-Boo-Slot. Er befindet sich etwa 3 Meter über dem Boden. Unsere Wanderstiefel sind für den Einstieg nicht geeignet, da die Stufen sehr klein sind. Wir sind auch nicht gerade geübt im Klettern, deshalb geben wir es auf, hier in den Canyon zu gelangen.

Schöne Kletterei am Peek-a-Boo Slot Canyon

Schöne Kletterei am Peek-a-Boo Slot Canyon

Die Suche nach dem Spooky Slot

Wir gehen in der Dry Fork Coyote Gulch weiter und suchen den Eingang zum Spooky Slot, den wir weder auf dem Hin- noch auf dem Rückweg finden. Nach der Wanderung haben wir natürlich nochmal nachgelesen und festgestellt, dass wir in den Seitencanyon hätten abbiegen müssen und dass wir fast da waren… aber was soll’s, wir kommen wieder.

Wir schauen uns noch den oberen Eingang zum Peek-a-Boo an, bevor wir uns auf den Rückweg machen da noch 2 Stunden Fahrt auf der HITRR vor uns liegen. Ich bin aber einfach zu ängstlich, um von oben hinein zu klettern, da sich auch nicht 100%ig abschätzen lässt, wie tief der Canyon wohl ist. Hätte ich mich besser informiert, dann wäre klar gewesen, daß wir noch ein Stück weiter hätten gehen müssen, um einen guten Einstieg in den Canyon zu finden. Somit bleibt diese Tour auf jeden Fall ein Ziel für den nächsten Besuch in Escalante.

Peek-a-boo Slot Canyon von oben

Peek-a-Boo Slot Canyon von oben

Auf dem Rückweg zum Auto

Auf dem Rückweg zum Auto

Schöner Abschluss: Devils Garden

Auf dem Rückweg zum Highway 12 halten wir am Devils Garden. Dieser Abstecher ist auf jeden Fall lohnenswert. Du kannst hierher auch kommen, wenn Du kein SUV fährst. Besonders schön ist es zum Sonnenuntergang. Es gibt sogar Grillplätze und Picknicktische. Wir laufen fasziniert zwischen den Hoodoos und Arches herum. Trails gibt es hier nicht, Du kannst einfach loslaufen und entdecken.

Devils Garden

Devils Garden

Hoodoos zum Anfassen

Hoodoos zum Anfassen

Zurück im Hotel duschen wir und anschließend gönnen wir uns bei Escalante Outfitters eine riesige Pizza.

Diese und viele weitere wunderschöne Wanderungen rund um das Grand Staircase Escalante NM findest Du im Buch Wandern im Südwesten der USA von Peter Felix Schäfer.

Escalante fasziniert

Bei diesem Aufenthalt haben wir uns in Escalante und das charmante Circle D Motel verliebt. Die Gegend hat sehr viel zu bieten, Du kannst z.B. von hier aus einen wunderschönen Tagesausflug zum Bryce Canyon National Park machen.